
Projekt SonoMorphis Format Leistung Status Ausstellungen Info Credits Konzept Die Steuereinrichtung ermöglicht dem Spieler, die der organischen Gestalt wie ihrem Klang zugrundeliegende Datenstruktur in ihrer Entwicklung zu steuern. Die Gestalt wird von einem Genom definiert, einem Satz von Komponenten, die kontinuierlich vom Spieler mutiert werden können. Diese Komponenten bezeichnen individuelle Struktur- oder Formmerkmale der Gestalt. Einige Komponenten beschreiben die Geometrie eines einzelnen Arms oder Blatts, andere arrangieren diese Arme und Blätter anhand bestimmter Muster. Die Geometrie der Komponenten wird durch Regeln definiert, deren Prinzipien aus der Naturbeobachtung abgeleitet sind. Aus einem gegebenen Vorrat an unterschiedlichen Komponenten setzt sich der Gen-Pool zusammen, aus dem das aktuelle Genom gebildet wird. Die Auswahl der Komponenten des Genoms wird durch Zufallsgrößen gesteuert, die möglichen Operationen für die seine Komposition sind einfügen, löschen und Änderung der Verbindungen der Komponenten untereinander. Zusätzlich erhält jede Komponente eine Gruppe von Parametern, die ihr Erscheinungsbild regelt, z.B. Breite, Länge, Krümmung, Farbe, Textur usw. Interaktion Die einmal eingefügten Komponenten lassen sich mittels der Schieberegler dynamisch beeinflussen. Sie können bewegt, gedreht und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden. Parameter des Objekts wie Länge, Breite, Biegung, Bewegungspuls, Nervosität der Bewegung und dergleichen können nuanciert gesteuert werden. Kopplung Den gut 30 zur Verfögung stehenden Komponenten wird in der klanglichen Interpretation eine spezifische Gruppe von Eigenschaften zugewiesen, die die Art des resultierenden Klangspektrums definiert. Dies ist erstens die angenommene Materialeigenschaft, die das Grundtimbre definiert. Zweitens ist es die Art und Weise, in der eine Komponente angeregt wird, so dass sie zu schwingen beginnt und dadurch Klang produziert. Dreidimensionale Form und Größe der Objekte, die gleichwohl ihr Schwingungsverhalten steuern, werden durch die zugrundeliegende Datenstruktur bestimmt. Bei der Wahl des Materials haben sich Metalle als vorteilhaft herausgestellt, da sie mit ihren rauhen bis schrillen Timbres in Kontrast zu den harmonischen, glatten Formen der Visualisierung treten können und so der Wahrnehmung von Verdopplung und Begleitung vorbeugen. Als Modi der kinetischen Anregung wurden das Streichen mit einem Bogen sowie das Anblasen durch Einzel- und Doppelblattmundstöcke gewählt, da sie in Verbindung mit den Objekteigenschaften eine reiche Palette harmonischer wie disharmonischer Spektren bieten. Eine Orientierung zum Erlernen der Zuordnung der beiden Repräsentationsebenen bietet die räumliche Anordnung der graphischen und klanglichen Objekte. Im Sinne einer Hilfestellung wurden für diesen Parameter die Horizontale sowie die Tiefendimension beider Ebenen konkordant abgebildet. Wandert ein graphisches Objekt von rechts nach links, wandert auch das Klangobjekt. Bewegt sich ein Klang in die Tiefe der dreidimensionalen Darstellung, entfernt sich die entsprechende visuelle Komponente ebenfalls vom Betrachter. SonoMorphis ist digital konzipiert. Ohne die Inanspruchnahme und Anwendung derjenigen Eigenschaften, die lediglich digitalen Rechenautomaten eigen sind, wäre die Installation nicht denkbar. Dies gilt sowohl für die genetischen Algorithmen der Grafik als auch für die Modellierung der klanglichen Eigenschaften schwingender physischer Systeme. Darüber hinaus existiert keine explizite inhaltliche Ebene, auf der eine Geschichte erzählt wird. Spieler und Publikum sind eingeladen, die durch keinen irdenen Rest getrübte, pure Syntax zu genießen. Zu sehen und zu hören sind einzig tönend bewegte Formen. Web-Interface Rezensionen Interactive installation artists such as Ken Feingold, Masaki Fujihata, and Germans Bernd Lintermann and Torsten Belschner, positively encourage viewers to create their own narratives or associations with their interactive works, designing them with this purpose – and challenging notions of authorship. [www.artandculture.com 2002] | ||